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Landkultur

vom Strohballen-Magazinen zum Hoffest

Landkultur – vom Strohballen-Magazinen zum Hoffest, der Weg ist oft nicht weit.

Feste feiern konnte man auf dem Dorf schon immer! Die Jahreszeiten bestimmten dabei den Rhythmus und den Anlass. Vom Johannisfest Ende Juni, bei dem neben der Sommersonnenwende vor allem der Zeitpunkt gefeiert wird, an dem die warme Jahreszeit und somit die Getreidereife begann, bis hin zum Erntedankfest Anfang Oktober, bei dem man seine Dankbarkeit für den erbrachten Ernteertrag zum Ausdruck brachte. Traditionelle und christliche Rituale und Festivitäten waren in der Landwirtschaft immer wichtig und verankert und sind es bis heute geblieben – vielleicht in anderer, modernerer Form als noch vor einigen Jahrzehnten, die Anlässe sind doch oft die gleichen.

Jährlich stattfindende Hoffeste und andere kulturelle Veranstaltungen stehen auf fast jedem Terminplaner und Veranstaltungskalender der Bio-Höfe. Die Höfe nach außen hin zu öffnen, Menschen einzuladen und teilhaben zu lassen sind wichtige Punkt, um erbrachte Kulturleistungen der Landwirtschaft für ein breites Publikum sichtbar und greifbar zu machen. Das, was in der konventionellen Landwirtschaft schon gar nicht mehr möglich scheint, da man hier Mensch und Tier versucht soweit wie möglich auseinander zu halten, um kein Risiko für den Bestand einzugehen.

Der Zeitpunkt scheint nicht schlecht, denn aktuell stößt man mit diesen Angeboten auf offene Arme und Ohren bei der urbanen Bevölkerung. Nicht umsonst feiern sogenannte Strohballen-Magazine, wie Landlust und Co. seit Jahren überdimensionale Erfolge bei den Städtern. Sie sind Wohlfühlprodukte für die naturbewussten Menschen und sollen zur wohlverdienten Entschleunigung und Entspannung vom Alltag beitragen.

Da passen Hoffeste, mit Tieren zum Streicheln für die Kleinen, Handwerk zum Ausprobieren für den Papa und Hausgemachtes zur Verkostung für die Mama, wunderbar in das Freizeitkonzept dieser anspruchsvollen Naturjünger aus der Stadt. Doch anders als bei den Land-Magazinen, in denen ausschließlich von einem heilen, rosa-roten Landidyll berichtet wird, setzen die Höfe auf Transparenz und Ehrlichkeit und wollen den Menschen den Alltag wahrheitsgemäß näherbringen.

Neben den Festivitäten, die einen großen Teil der Landkultur ausmachen, sind es vor allem die abwechslungsreichen und kreativen Zusatzangebote, die das kulturelle Landleben bereichern. Auf einigen Höfen war es zu Anfang nur Mittel zum Zweck Künstler und Handwerker in die Hofgemeinschaft zu lassen. Durch den Zuzug wurden viele Gebäude, in denen sich heute Ateliers, Ausstellungs- oder Konzerträume befinden, vor dem Verfall bewahrt, die Künstler hatten Raum und Ruhe, die Landwirte Mieter und kreative Bereicherungen in der Gemeinschaft, die oft gerade im Bereich der sozialen Landwirtschaft durch kreative therapeutische Angebote das Hofleben abrunden.

Auch die „Unsere Höfe im Norden“ Partner-Höfe laden mehrmals im Jahr zu diversen Veranstaltungen ein, die von Blumen- und Staudenmärkten, bis hin zu Feld- und Hofbegehungen im Frühjahr über Sommerfesten mit „Selber Ernten“ und Live Musik, bis hin zu den großen Herbstangeboten während der Kartoffel- und Obsternte gehen. Im Spätherbst als auch Winter wird es gemütlicher, denn da stehen vor allem kulturelle Angebote wie Theater- und Musikaufführungen und Ausstellungen auf dem Programm und tragen dazu bei die dunkle Jahreszeit zum Kräfte sammeln für das nächste Frühjahr zu nutzen.