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Kinder-Pädagogik

Bio-Höfe bieten mehr als nur Lebensmittelproduktion

Reise zur Quelle der Lebensmittel – Nachhaltiges Erleben und außerschulisches Lernen für Kinder und Jugendliche

Ganz, ganz vorsichtig berührt die siebenjährige Marlina die große Kuhnase, die durch das Gatter des Kuhstalls guckt. „Ich habe eine richtige Kuh angefasst!“, verkündet sie stolz. Ein nachhaltiges Erlebnis, das sie nun mit den anderen Schülern ihrer Grundschulklasse teilen kann.

Ort dieser Begegnung ist der Kuhstall eines Bio-Bauernhofs in Norddeutschland. Hier wird, wie in vielen ökologisch wirtschaftenden Betrieben, Kindergärten und Schulklassen die Möglichkeit eröffnet, bei einem Besuch das Arbeiten auf dem Hof hautnah zu erleben. Dazu gehört die Aufzucht und Haltung von Tieren ebenso wie der Anbau und die Verarbeitung von Gemüse und Getreide. Meist können die Kinder und Jugendlichen hier auch mit eigenen Händen beim Ernten, Füttern oder Pflanzen helfen.

Die Höfe, eigentlich ja Produktionsbetriebe, bieten den Besucherservice für Heranwachsende gerne an. Für viele gehört es einfach zum Selbstverständnis als Bio-Landwirt zu zeigen, wie sie Arbeiten und wie im ökologischen Anbau Lebensmittel produziert werden. Der nicht geringe Aufwand an Zeit und Personal, die dann unter Umständen bei der Feldarbeit fehlen, wird dafür in Kauf genommen.

Für die Landwirte eröffnet sich hier die Möglichkeit Kontakte aufzubauen. Eltern und Erzieher erfahren etwas über den Bio-Hof in ihrer Nähe und die Kinder haben als Kunden von morgen ein schönes Erlebnis. Der Bauernhof übernimmt so wieder eine soziale Funktion und ist eingebunden in das Dorf oder den Stadtteil.

Zugleich wird eine Lücke geschlossen, die es häufig nicht nur in der großen Stadt gibt. Selber die Kartoffeln aus der Erde zu holen oder Salat gepflanzt zu haben ist ein sinnliches Erlebnis und schafft ein Gefühl der Wertschätzung von Lebensmitteln, die im Supermarkt schnell verloren geht. Bei dem Gang über die Felder oder durch die Ställe wird der Blick für die Vielfalt geschärft und die Zusammenhänge zwischen Natur- und Landschaftsschutz und Landwirtschaft deutlich.

Um den Landwirten bei der Umsetzung von Programmen für Heranwachsende zu helfen, bieten verschiedene Initiativen Unterstützung an. Wie das gehen kann, zeigt etwa BioLuna e.V. im Nordosten von Niedersachsen und im Herzogtum Lauenburg oder der Ökomarkt e.V. in Hamburg und Schleswig-Holstein. Neben der Unterstützung der Partnerbetriebe bei der Umsetzung und der Weiterentwicklung von altersgerechten Programmen werden Schulen und Kindergärten angesprochen, um auf die Angebote auf den Bio-Höfen aufmerksam zu machen. Unterstützend gibt es Informationsmaterial für die Vor- und Nachbereitung im Unterricht.

Ob ein einfacher Besuch mit dem Kindergarten oder eine komplexe Unterrichtseinheit für das Gymnasium, die Faszination die von einem funktionierenden Bio-Bauernhof als Einheit aus Tieren und Pflanzen ausgeht, kann sich kaum ein Heranwachsender entziehen. Das Erlebnis ist prägend und nicht wenig finden einen Beruf in der Landwirtschaft danach zumindest kurzeitig äußert spannend.

Informationen: www.bioluna-ev.de - und - www.oekomarkt-hamburg.de